Karatedo – Der Weg der leeren Hand
Karate Do
Karatedo – Kampfkunst mit Tradition
Karatedo ist eine waffenlose Kampfkunst, die ihren Ursprung etwa um 500 n. Chr. in China findet. Von Mönchen entwickelt und über Handelswege zur Insel Okinawa gebracht, entstand dort das heutige, moderne Karate. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam Karate nach Japan und wurde dort als Sportart und Möglichkeit der Selbstverteidigung schnell populär. Der heute gebräuchliche Ausdruck ist Kara (= leer) -Te (= Hand) – Do (Weg) und bedeutet „Weg der leeren Hand“. „Leer“ ist nach japanischer Philosophie hier im übertragenen Sinne und nicht im wörtlichen zu verstehen – so leer und frei wie die Hand des Karateka ist, so sollte sein Zustand während dem Üben sein.
Karate in Deutschland und in Bayern
In Europa hielt Karate 1954 Einzug, 3 Jahre später brachte Karate-Pionier Jürgen Seydel Karate auch nach Deutschland. 1976 wurde der Deutsche Karate-Verband (DKV) gegründet (Heute ca 120.00 Mitglieder), 1983 der Bayerische Karate-Bund (BKB) als einer von 11 Landesverbänden. Mit rund 35.000 Mitgliedern in etwa 450 Vereinen liegt der BKB im oberen Mittelfeld aller im BLSV (Bayer. Landessportverband) gemeldeten Sportarten.
Karate als Selbstverteidigung
Immer mehr Menschen sehen in dieser Art der Selbstverteidigung eine gute Möglichkeit, Gewalt in unserer Gesellschaft begegnen zu können. Die erlernten, am Partner geübten Techniken stärken das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die eigene Angst überwinden und selbstbewusst in bedrohlichen Situationen reagieren zu können, sind oft von entscheidendem psychischen Vorteil. Die körperliche Auseinandersetzung kann so durchaus vermieden werden.
Nicht nur der Wunsch, Selbstverteidigung zu erlernen, führt Menschen aller Altersstufen ins Dojo (= Verein). Für viele ist es besonders die Vielfältigkeit dieses Sports, die den idealen Ausgleich zu Schule, Beruf und Alltagsstress bietet.
Karate zur Stärkung des Körperbewusstseins
Der Anfänger beginnt mit einfachen Grundtechniken und
Grundstellungen. Zahllose Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher
Schwierigkeitsgrade bauen sich darauf auf. Konzentrationsfähigkeit und
Koordinationsvermögen werden auch mit zunehmenden Können ständig neu
gefordert. In Partnerübungen kann selbst der Anfänger die richtige
Ausführung einer Technik überprüfen. Jede Technik wird kurz vor dem
Körper des Partners gestoppt. Ein neues Körperbewusstsein für Distanz,
Genauigkeit, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Spannung und Entspannung wird
entwickelt. Der verantwortungsvolle Umgang miteinander, Rücksichtnahme
und Disziplin sind traditionelle ethische Inhalte des Karate-Sports.
Karate als Wettkampfsport
Der Leistungssportler findet den sportlichen Vergleich im Wettkampf. Im „Kumite“, der Kampfdisziplin, ist es Ziel, den Gegner mit überzeugenden Angriffs- und Konter-Techniken auszupunkten. Auch hier wird auf die Trefferwirkung verzichtet. Ein gutes Augenmaß und Zeitgefühl zeichnen neben taktischem Können den guten Kämpfer aus. Die „Kata“, der Formenlauf, wird nach Kriterien wie Rhythmus, Ausstrahlung und Brillanz der Technik des Vortragenden bewertet. Karate als Wettkampfsport wird heute auf allen Ebenen betrieben und ist inzwischen vom IOC anerkannt.
Karate und Meditation
In seiner Entwicklungsgeschichte war Karate immer eng mit meditativen Aspekten verknüpft. Die Fähigkeit, sich innerlich zu sammeln und sich gedanklich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, ist auch heute noch im sportlichen Karate ein wichtiger Lerninhalt. Die durch verschiedene Meditationstechniken erreichte Stärkung von Körper und Geist wirkt sich im Sport und Alltagsleben positiv aus.
Karate für Jung und Alt
In hohem Maße wird eine körperliche und geistige „Rundum-Fitness“
gefördert, die den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der
Karateka gerecht wird. Als lebensbegleitende Sportart ist Karate für
Jung und Alt attraktiv. Denn Karate kann sehr individuell geübt werden.
Kinder
und Jugendliche finden in Karate einen facettenreichen Sport, der neben
den Trainingseinheiten zusammen mit Gleichaltrigen auch die Möglichkeit
des sportlichen Vergleichs bietet, sei es in Kumite oder Kata, Einzel
und in Mannschaft. Aber auch Soundkarate ist eine Attraktion für
Jugendliche, bietet sich doch hier die Möglichkeit, aktuelle Hits mit
Kampfsport zu verbinden – eine actiongeladene Kombination.
Das
Erlernen von Karate fördert Fitness, Körperbeherrschung und
Konzentration. So finden auch Erwachsene hier Möglichkeiten zu
entfalten. Zudem sind die Facetten vielfältig: Selbstverteidigung,
Gymnastik, Chi-Gong, andere gesundheitsfördernde Trainingsmaßnahmen und
auch das soziale Miteinander im Training wie auf Lehrgängen bieten jedem
Sportler etwas. Und dazu sind keine hohen Fußtritte und Spagat
notwendig…